Das Licht darf nicht ausgehen!

Heute habe ich Friseurmeister Rüdiger Stroh in seinem Salon getroffen, nicht zum Haareschneiden, sondern im Rahmen der Aktion „Licht an - bevor es ganz ausgeht“. Stellvertretend für die Friseure im Rheinisch-Bergischen Kreis erläuterte er mir die existenziellen Probleme der Friseur- und Kosmetikbetriebe, die seit Mitte Dezember ihre Dienstleistungen aus Vorsorgegründen nicht mehr erbringen dürfen. Deshalb lassen die Friseure in ganz NRW heute 24 Stunden das Licht sozusagen als Mahnung in ihren Friseurläden brennen.

Während Rüdiger Stroh, der seinen modernen Salon mit insgesamt vier Friseuren und einer Auszubildenden gemeinsam mit seiner Frau Gertrud Kitz seit 13 Jahren in Bergisch Gladbach - Refrath führt, die Schließung akzeptiert, beklagt er die späte und unzureichende finanzielle Unterstützung in diesem Lockdown. Gerade die kleinen Unternehmen, die zu einem großen Teil auf der Arbeitsleistung ihrer Inhaber aufbauen, dürfen bei der Hilfe nicht außen vor gelassen werden.

Denn anders als bei den November- und Dezemberhilfen werden bei den Überbrückungshilfen nicht Umsatzausfälle erstattet, sondern betriebliche Fixkosten. Somit greift die Überbrückungshilfe des Bundes im Fall des Friseur- und Kosmetikhandwerks nicht bzw. nicht im notwendigen Umfang.

Was wir brauchen, ist endlich die Anerkennung der Arbeitsleistung der kleinen Selbstständigen“, beschreibt Rainer Deppe die Zielrichtung, die die CDU-Landtagsfraktion seit den ersten Schließungen im vergangenen März verfolgt. Während dieser Friseurbetrieb z. B. für die Arbeitnehmerinnen Kurzarbeitergeld erhält und der Staat so richtigerweise hilft, deren Arbeitsplatz zu sichern, verweigert Bundesfinanzminister Scholz den Selbstständigen aller Branchen seit Beginn der Pandemie vergleichbare Hilfen.

Wir fragen uns: Was nützt es, wenn die Inhaber ihre Friseurgeschäfte aufgeben müssten, weil die Durststrecke für sie finanziell nicht zu überstehen ist? Die CDU-Landtagsfraktion fordert vom Bundesfinanzmister die Schaffung eines Unternehmerlohns für Selbstständige, eine Art Kurzarbeitergeld für kleine Familienunternehmen“, berichtet Rainer Deppe aus den Diskussionen innerhalb der CDU-Fraktion.

In der Bundesregierung werde insbesondere von Seiten der SPD nach wie vor Widerstand gegen einen Unternehmerlohn geleistet und trotzig darauf verwiesen, die kleinen Unternehmer könnten Grundsicherung - also Hartz IV - beantragen. „Jetzt ist aber nicht die Zeit, Unternehmer zu zwingen, Hartz IV zu beantragen. Zweimal ist Nordrhein-Westfalen mit der SoforthilfePlus und der ÜberbrückungshilfePlus bereits für Kleinunternehmen finanziell in die Bresche gesprungen. Jetzt ist die Zeit, dass Finanzmister Scholz endlich den Weg frei macht für einen bundesweiten Unternehmerlohn, denn es darf nicht darauf ankommen, in welchem Bundesland der Friseursalon steht“, fordert Rainer Deppe.

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