Artenschutz zeigt doch Erfolge!

Deppe: "Politik der überzogenen Zahlen im Umweltministerium"

Mehrere hundert wildlebende Arten haben sich in den letzten Jahrzehnten wieder so positiv verbreitet, dass sie in Nordrhein-Westfalen aus der 'Roten Liste' gestrichen werden konnten.

Darunter sind auch bekannte Arten wie beispielsweise Feldhase, Biber, Fischotter, Wildkatze, Uhu, Rotmilan, Schwarzstorch, Bachforelle und Lachs. Ihnen gemeinsam ist, dass sich ihr Bestand verbessert hat und sie jetzt in Nordrhein-Westfalen wieder häufig anzutreffen sind. Das ist ein gutes Zeichen für die Wirksamkeit der Artenschutzmaßnahmen der letzten Jahrzehnte.

"An diesen guten Erfolgen müssen wir anknüpfen und weitermachen", fordert der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Rainer Deppe. "Wenn wir Akzeptanz für Naturschutz haben möchten, müssen wir über die Erfolge sprechen, weil sie zeigen, wie es geht."

Stattdessen scheint sich Umweltminister Remmel daran zu ergötzen, immer wieder neue Schreckensvarianten in die Welt zu setzen. Diese waren vor einigen Wochen dem renommierten Geobotaniker der Universität Bonn und ehemaligen Abteilungsleiter des NRW-Umweltministeriums, Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, zu viel geworden. Er hatte Minister Johannes Remmel vorgeworfen, mit falschen Zahlen zu operieren. Es seien nicht, wie vom Minister fälschlicherweise behauptet, 45 Prozent, sondern circa 15 Prozent der Arten in NRW als vom Aussterben bedroht oder als ausgestorben einzustufen.

Diese Zahl wurde in der Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU jetzt durch das Umweltministerium bestätigt. Unter den rund 3.000 auswertbaren Arten lag der Anteil der "vom Aussterben bedrohten" Arten 1986 bei 10,9 % und ist bis zum Jahr 2011 wieder auf 8,7 Prozent gesunken. Bei den "ausgestorbenen oder verschollenen Arten" lag der Anteil im Jahr 2011 bei 9,4 %.

Der Presse gegenüber hatte das Ministerium eingeräumt (Kölner Stadtanzeiger, 28.04.2016), dass man mit den übertriebenen Angaben "für das Problem sensibilisieren wolle", da auf keinen Fall das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür verloren gehen dürfe, dass es gelte, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen.

Aus Sicht der CDU ist insbesondere die Unterschlagung der unbestreitbaren Erfolge fatal. "Wie sollen wir die Menschen für den Naturschutz gewinnen, wenn der grüne Minister mit Blick auf seine vermeintliche Klientel den falschen Eindruck erweckt, dass alles immer nur schlechter werde?", fragt Rainer Deppe. Offenbar glaube der Minister, mit Angst und Übertreibungen seine ideologischen Projekte wie die Biodiversitätsstrategie und das Naturschutzgesetz leichter durchsetzen zu können. In Wahrheit schadet er damit dem Naturschutz. "Wenn der Eindruck vorherrschen sollte, dass die jahrzehntelangen Naturschutzbemühungen und die damit verbundenen finanziellen Mittel letztendlich für den Artenschutz nichts gebracht haben, wie soll man dann Akzeptanz für weitere Ausgaben für den Naturschutz bekommen?", fragt Deppe weiter.

Die CDU verleugne keineswegs die Probleme, die eine große Anzahl von Arten in einer von uns allen intensiv genutzten Landschaft haben. "Unser Ansatz ist, sehr zielgerichtet konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um gebietsweise den Bestand bestimmter Arten zu fördern."

Beiliegend finden Sie die Antwort auf die Kleine Anfrage zum Thema Artenvielfalt.

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