Breitbandausbau gelingt nur gemeinsam
Wenn es um das Füllen der sog. weißen Flecken bei der Breitbandversorgung geht, dann sind alle Ebenen gefordert und beteiligt. So auch bei den Projekten, die jetzt zu Beginn des Jahres verwirklicht werden:
Durch eine Förderung der Landesregierung von 4,1 Mio. EUR können bis Jahresende 500 Haushalte in Burscheid und 440 Haushalte in Bergisch Gladbach durch neue Glasfaseranschlüsse schnelles Internet empfangen. „Guter Telefon- und Internetempfang ist nicht erst seit der dauerhaften Nutzung von Homeoffice und Distanzunterricht ein elementarer Baustein der Wohnqualität. Ich freue mich, dass dank einer Landesförderung für den ländlichen Raum weitere ‚weiße Flecken‘ im Rheinisch-Bergischen Kreis beseitigt werden können“, so der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe. Allein in Bergisch Gladbach werden 15 km Glasfaserleitungen und 13 Verteiler verlegt, durch die die Haushalte eine Geschwindigkeit von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) nutzen können. In Burscheid wird aktuell in 13 Ortschaften an 17 Straßen gebaut.
Dieses Projekt ist etwas untypisch, denn es wurde komplett aus einem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen zur Breitbandversorgung des ländlichen Raums gefördert.
2016 galten noch 22 % des Kreisgebietes nach Maßgaben der Landesregierung sowie des Bundes als unterversorgt (weniger als 50 Mbit/s). Durch verschiedenste Ausbaumaßnahmen der Netzbetreiber und vereinzelte Glasfaser-Ausbauprojekte konnte dieser Anteil bis heute auf etwa 5 % gesenkt werden.
In diesem Jahr ist der Baubeginn für weitere Projekte vorgesehen. „Natürlich ist ein schneller und stabiler Internetempfang für private Haushalte immer wichtiger, aber eben auch für Schulen, Gewerbe und Industrie. Darum fördert der Bund zusammen mit dem Land zwei große Ausbauprojekte, durch die weitere Gebiete mit ungenügendem Internetempfang endlich angeschlossen werden“, freut sich der Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann-Josef Tebroke.
Das erste Ausbauprojekt ist bereits gestartet. Mit 11 Mio. EUR Bundesmittel und 10 Mio. Landesmittel werden im gesamten Kreis rund 5.500 Anschlüsse, 74 Schulen sowie 14 Gewerbegebiete Glasfaseranschlüsse erhalten. Bis 2023 werden damit rund 98 % des Rheinisch-Bergischen Kreises eine Übertragungsrate von mindestens 50 Mbit/s erhalten können. Der Ausbau beginnt im zweiten Quartal 2021.
Mit dem zweiten Ausbauprojekt und jeweils 7,7 Mio. EUR von Bund und Land werden weitere 3.600 Anschlüsse und 49 Gewerbegebiete in Burscheid, Kürten, Odenthal, Overath, Rösrath und Wermelskirchen mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen versorgt. Dieses Projekt wird demnächst ausgeschrieben. „Das Füllen der Versorgungslücken erfolgt durch zwischen dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen abgestimmte Förderungen. Es gibt einen klaren Fahrplan zur Verbesserung unserer Infrastruktur im Rheinisch-Bergischen Kreis“, so Dr. Hermann-Josef Tebroke.
Die Koordinierung und die Antragstellung übernimmt dabei seit Jahren die Kreisverwaltung, bei der unter anderem ein Breitbandkoordinator eingestellt wurde. Der Kreis plant die notwendigen Vorbereitungen und schreibt die rechtssicheren, z. T. europaweite Ausschreibungen, aus. Dazu hat der Kreistag im Laufe der Jahre immer wieder Haushaltsmittel locker gemacht, so z. B. 18.000 EUR für die Grundlagenermittlung und Begleitung durch ein Fachbüro für die derzeit in Bergisch Gladbach startenden Glasfaserausbau. Der Bau und der ggf. aufzubringende Eigenanteil erfolgt dann in Zuständigkeit der Städten und Gemeinden, da diese die örtlichen Verhältnisse natürlich am besten kennen.
„In NRW haben wir uns vor Jahren dazu entschieden, die Bundesförderung von Seiten des Landes so aufzustocken, so dass die Kommunen keinen oder nur einen sehr geringen Eigenanteil aufzubringen haben. Durch den Breitbandausbau wollen wir einen weiterhin modernen Rheinisch-Bergischen Kreis gestalten: mit hoher Wohnqualität im ländlichen Raum und Attraktivität für Mittelstand und Selbstständige“, so Rainer Deppe.