Kartellrechtskonform, zukunftsfähig, im Konsens

Forstorganisation braucht starke Fortbetriebsgemeinschaften

Baumstämme von Hermann / pixelio.de
Baumstämme von Hermann / pixelio.de

Eine kartellrechtskonforme Organisation der Betreuung und Vermarktung ist durchaus in der Lage, unsere Wälder gut und nachhaltig zu bewirtschaften und zu betreuen.“ Das war die zentrale Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Rainer Deppe und des Sprechers der FDP-Landtagsfraktion im Umweltausschuss, Markus Diekhoff, in der Debatte des nordrhein-westfälischen Landtags zur zukünftigen Forstorganisation im größten Bundesland.

Gestützt auf Gutachten, die schon der Vorgänger-Landesregierung vorlagen, von ihr aber nie beachtet wurden, stellt die NRW-Koalition fest, dass die Pilotprojekte zur direkten Förderung und stärkeren Selbstorganisation der Waldeigentümer in den Forstbetriebsgemeinschaften erfolgreich sein können und eine gute Grundlage für die zukünftige Forstorganisation in Nordrhein-Westfalen sind.

Fast zwei Drittel des Waldes in Nordrhein-Westfalen sind in Privatbesitz. 150.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen nennen Wald ihr Eigentum; oft nur auf kleinen Flächen. CDU und FDP begrüßen das. „Unser Leitbild ist der private Waldeigentümer, der egal, wie groß sein Wald ist, weiß, dass er Eigentum hat und deshalb mit seinem Eigentum verantwortungsvoll umgeht“, bekannte Rainer Deppe. Die Zeiten, dass staatlicher Wald der gute Wald und der private Wald der Schlechte ist, seien mit dem Start der NRW-Koalition vorbei. Die in dem Antrag der Grünen („Waldwirtschaft in NRW nachhaltig gestalten“, Drucksache 17/1670) zum Ausdruck kommende massive Skepsis gegen alles Private sei vollkommen unangebracht, betont Markus Diekhoff.

In Sachen Nachhaltigkeit brauchen die Waldeigentümer, die gewohnt sind, in generationenübergreifenden Zyklen zu handeln, mit Sicherheit keinen Nachhilfeunterricht und schon gar nicht von den Grünen“, so Deppe. Ausdrücklich berief Rainer Deppe sich auf die Gutachten von Professor Schraml, der schon 2013 festgestellt hatte, dass „die mit den Pilotprojekten verfolgten Ziele trotz der damals noch kurzen Anlaufphase in Teilen bereits erreicht werden konnten und die eigenständige Betreuung nach einer Phase intensiver Unterstützung der FBG-Führungsebene zu funktionierenden Strukturen geführt hat“.

Und der von der abgelösten rot-grünen Landesregierung beauftragte Gutachter Ludwig Lehner hatte in diesem Frühjahr nicht nur bestätigt, dass die Forstwirtschaftlichen Vereinigungen in Zusammenarbeit mit den Forstbetriebsgemeinschaften und der Vermarktungsgesellschaft Wald Holz Sauerland GmbH grundsätzlich in der Lage sind, das bereitgestellte Holz aus dem Privatwaldbesitz kostenkonkurrenzfähig und wettbewerbsfähig zu bündeln und zu vermarkten, sondern er hat der Landespolitik zudem ganz konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.

Leider habe rot-grün wertvolle Zeit für den Aufbau leistungsfähiger Vermarktungs- und Betreuungsstrukturen verstreichen lassen. Aus allen Gutachten ergibt sich, dass den nah am Waldbesitz agierenden, lokal aktiven Forstbetriebsgemeinschaften und den regional in der Vermarktung tätigen Forstwirtschaftlichen Vereinigungen zukünftig eine ganz wichtige Bedeutung zukommen wird. Diese sollten gestärkt werden. CDU und FDP werden auch die Eigentümer kleiner Waldflächen nicht vernachlässigen. „Ihre Belange haben wir fest im Blick und zudem ein Interesse, dass auch kleine Wälder nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich genutzt werden.

Gut ausgebildete Förster würden auch in Zukunft gebraucht - und zwar in allen Beschäftigungsverhältnissen - beim Staat, in der Privatwirtschaft und als Selbstständige. Die CDU und FDP seien froh, dass nach Jahren des Aussitzens die Ministerin jetzt einen strukturierten Beratungsprozess in die Wege geleitet hat und das Ziel verfolgt, eine rechtskonforme und vor allem zukunftsfähige Organisation der Waldwirtschaft in Nordrhein-Westfalen im Konsens mit den Beteiligten sicherzustellen.

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