Plenardebatte zu invasiven Arten
„Wir stehen für biologische Vielfalt - und die erhalten wir vor allem durch Nutzung, dadurch dass der Mensch eingreift, wenn wir Natur gestalten, sowohl fördernd als auch begrenzend“, erklärte der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe in seiner Rede zu einem Antrag der AfD-Fraktion über invasive Arten, welcher wieder einmal als Projektionsfläche der fremdenfeindlichen Politik dienen sollte.
Der Antrag strotze vor falschen Zahlen, falschen Verknüpfungen, Ungenauigkeiten und Suggestion. „Einwanderung“, „Einschleppen“, „exponentielle Vermehrung“, „Eliminierung“ - das waren Kernbegriffe des Antrags der AfD. Wieder einmal hat diese Partei versucht, ein Thema zu finden, um das Fremde als Gefahr darzustellen.
Der Klimawandel ist für unsere Ökosysteme, mit den Temperatur-, Niederschlags- und weiteren Wetterveränderungen die weitaus größere Gefahr als eine Reihe fremde Arten, die auch nicht gefährlicher sind als die einheimischen Borkenkäfer oder Eichenprozessionsspinner.
Die größten Tierverluste wurden im Jahr 2007 durch winzige Mücken, sog. Gnitzen ausgelöst. Die Überträger der Blauzungenkrankheit waren damals von Nordafrika nach Deutschland geweht worden und konnten sich begünstigt durch die hohen Temperaturen hier über Monate halten. 30.000 verendete Schafe und 8.000 tote Rinder waren die Folge dieser durch den Klimawandel begünstigten Ausbreitung Tierseuche.