Waidgerechtigkeit muss auch unter neuem Jagdgesetz eingehalten werden!

"Der Tierschutz darf seine Gültigkeit auch mit dem neuen Jagdgesetz nicht verlieren", stellt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Rainer Deppe in Folge der Berichterstattungen um das Bekanntwerden von tierschutzwidrigen Jagden auf Rotwild im staatlichen Revier Gut Burghof in Lichtenau (Kreis Paderborn) klar. "Die Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit müssen eingehalten werden. Die Gatterjagd als eine Form der sog. Effizienzjagd verstößt klar gegen die Jagdethik. Minister Remmel darf solche Praktiken in seinem Geschäftsbereich nicht länger tolerieren", so Deppe weiter, der gemeinsam mit der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Christina Schulze Föcking jetzt mittels einer Kleinen Anfrage von der Landesregierung Aufklärung verlangt.

Laut Medienberichten war es sowohl am 8. November als auch am 20. Dezember 2014 zu entsprechenden Jagden im Revier Gut Burghof gekommen. Gejagt wurden vorrangig Hirsche und andere Paarhufer, die aus einem fast geschlossenen Gatter an lediglich zwei kleinen Durchlässen entweichen konnten. Die Durchlässe waren mit jagdlichen Ansitzeinrichtungen versehen worden, so dass die Tiere den Schützen so gut wie schutz- und chancenlos vor die Büchsen laufen mussten. Laut Medienberichten waren bei der Jagd hohe Beamte des Landesbetriebes Wald und Holz anwesend.

Bei der Beratung über das neue NRW-Jagdgesetz war es zu einer intensiven Auseinandersetzung über die Beibehaltung des Grundsatzes der Waidgerechtigkeit gekommen. "Alle unsere Anträge, den Grundsatz der Waidgerechtigkeit in das Gesetz aufzunehmen, wurden von SPD und Grünen abgelehnt." Dieses Wort komme heute im sog. Ökologischen Jagdgesetz nicht mehr vor, so Rainer Deppe. "Das ist also Minister Remmels Paradigmenwechsel unter der These "Wald vor Wild". Wir haben die Sorge, dass dieser Paradigmenwechsel als Freibrief für jagdethisch fragwürdige Jagdpraktiken interpretiert wird."

Beiliegend finden Sie die Kleine Anfrage an die Landesregierung.

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