Ein Selbstversuch: Rainer Deppe unterwegs auf der Linie RB 48 von Leichlingen nach Köln
Grau, regnerisch und kalt ist es an diesem 16. November, als sich der Landtagsabgeordnete des Rheinisch-Bergischen Kreises auf den Weg zum Bahnhof nach Leichlingen macht. Ein Selbstversuch im Berufsverkehr. Gemeinsam mit den Pendlern aus Leichlingen fährt Rainer Deppe auf der Line RB 48 zum Kölner Hauptbahnhof. In den letzten Wochen hatten ihm immer wieder Bürgerinnen und Bürger von massiven Verspätungen und sogar Zugausfällen berichtet.
„Nichts geht über eigenes Erleben, deshalb schaue ich mir das heute einmal auf dieser Strecke persönlich an“, berichtet Rainer Deppe, der sonst von seinem Wohnort Overath mit der RB 25 in die Domstadt fährt.
Der erste Zug mit planmäßiger Abfahrt um 06:41 Uhr hat gleich 20 Minuten Verspätung und fährt erst um kurz nach 7 Uhr von Gleis zwei Richtung Köln ab. Unmut bei den Wartenden macht sich breit. Ein Pendler erzählt Rainer Deppe, dass es nahezu jeden Tag um diese Uhrzeit zu Verspätungen der Züge käme. Auch der 07:09 Uhr-Zug startet zehn Minuten später als vorgesehen.
Um 07:46 Uhr steigt er dann selbst ein, diesmal hat der Zug „nur“ fünf Minuten Verspätung. Ganz schön eng hier, aber im Mittelgang gibt es noch vereinzelte Stehplätze. Man muss schon ziemlich groß sein, um sich an den knapp unterhalb des Waggondaches verlaufenden Stangen festhalten zu können.
Vor Köln-Deutz muss der Zug noch einige Minuten wegen belegter Gleise auf die Einfahrt warten. So summieren sich die Verspätungen bis zum Hauptbahnhof auf zehn Minuten auf.
„Die Pünktlichkeit der Züge lässt nach wie vor zu wünschen übrig, da gibt es keine Diskussion. Die Pendler haben als Konsequenz daraus große Probleme, Anschlussfahrten überhaupt zu erreichen und müssen ggf. bereits verabredete, berufliche Termine verschieben, da diese nicht mehr einzuhalten sind“, sagt Deppe. Nicht nur Nordrhein-Westfalens Autobahnen seien vom Verkehrsinfarkt betroffen, sondern auch die Schienennetze. „Ich möchte zeitnah vom NVR und National Express erfahren, was getan wird, damit die Pendler sich auf die Fahrpläne der Züge verlassen können“, so der Landtagsabgeordnete.